Foto Michael Schirner, BYE BYE, IWO45, 2006-2009„Meine Kunst ist nicht mein Werk, Sie sind der Schöpfer Ihres Bildes in Ihrem Kopf. Mich gibt es gar nicht.“ – so sagt Michael Schirner:

Wobei den Jüngeren unter uns gesagt sei, dass Schirner vor allem Ikonen der Bild-Berichterstattung, Fotos, die sich als exemplarisch für ein historisches Ereignis ins Gedächtnis geprägt haben – die Landung der Allierten in der Normandie etwa, oder Panzer auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking – ihrer zentralen Elemente (etwa der Landungstruppen oder der Panzer) beraubt.

Und es sei auch hinzugefügt, dass Michael Schirner entgegen den Angaben der Pressemitteilung (siehe unten) die LeadAwards 2009 nicht etwa „gewann“, sondern eine Bronzemedaille erhielt – der Gewinner ist ja wohl der mit der Goldmedaille. Bronze gab es für Schirner und für „Corrected Pictures / Weltbekannte Nachrichtenfotos, aus denen einzelne Bildelemente herausretuschiert sind“. Genau diesem Ansatz folgt nun auch seine neue Serie „BYE BYE“, wobei der geneigte Betrachter selbst entscheiden möge, ob dabei nun neue spannende Bilder in seinem Kopf entstehen.

Die Deichtorhallen Hamburg – Haus der Photographie dazu:

Michael Schirner BYE BYE

Haus der Photographie in den Deichtorhallen 16.04.2010 – 25.04.2010

Vom 16.04.2010 bis 24.04.2010 zeigt das Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen als einzige deutsche Institution eine außergewöhnliche Werkschau des deutschen „Werbepapstes“ Michael Schirner. Präsentiert werden seine großformatigen Arbeiten der Serie BYE BYE, die das Unsichtbare im Sichtbaren darstellt. Schirner beschäftigt sich wie bereits in seiner legendären Serie „Bilder im Kopf“ mit der Kommunikation des Imaginären, gibt ihr aber eine neue und überraschende Deutung. An den Betrachter gerichtet sagt er: „Meine Kunst ist nicht mein Werk, Sie sind der Schöpfer Ihres Bildes in Ihrem Kopf. Mich gibt es gar nicht.“

In seinem Werk setzt Schirner sich mit den Bildwelten der Massen- und Hochkultur sowie mit der Wahrnehmung medienvermittelter Bilder auseinander. Er schafft keine neuen Bilder. Seine Bilder sind Bilder über Bilder. Seine Bilderarchive sind Zeitungen, Zeitschriften, Filme, Fernsehen, Internet, Werbung und Kunst. Schirner verarbeitet und bearbeitet, was in unserem kollektiven Gedächtnis gespeichert ist.
 

Foto Michael Schirner, BYE BYE, BEI89, 2006-2009

Michael Schirner, BYE BYE, BEI89, 2006-2009, Digigraphie(R) by Epson. © Michael Schirner, Courtesty Galerie Crone
 
 
Foto Michael Schirner, BYE BYE, NOR44, 2006-2009

Michael Schirner, BYE BYE, NOR44, 2006-2009, Digigraphie(R) by Epson. © Michael Schirner, Courtesty Galerie Crone
 
 
Foto Michael Schirner, BYE BYE, IWO45, 2006-2009

Michael Schirner, BYE BYE, IWO45, 2006-2009, Digigraphie(R) by Epson. © Michael Schirner, Courtesty Galerie Crone

 
Ziel seiner Arbeit ist die Sichtbarmachung des Unsichtbaren. Er reduziere die Elemente des Bildes auf ein Minimum, läßt alles weg, was weggelassen werden kann. Die Folge: Das Publikum imaginiert das Reduzierte. Das heißt, was nicht gezeigt wird, entsteht in den Köpfen der Betrachter. Und je imaginärer etwas ist, desto intensiver die Imagination. Schirner setzte auf die Phantasie und Gedankenarbeit des Betrachters und mache ihn so zum eigentlichen Autor des Werkes. Seine Kunst ist Kommunikation.

Im vergangenen Jahr gewann Schirner mit den ersten fünf Motiven aus der Serie BYE BYE die LeadAwards 2009 für die besten Fotoarbeiten. Die Preisverleihung der führenden Medienauszeichnung vor 1.200 Gästen aus Kunst, Kultur und Medien fand in den Deichtorhallen statt. Inzwischen hat Schirner die Serie mit 40 Arbeiten vervollständigt. Sie wird nun erstmals vom 16. bis 25. April 2010 im Haus der Photographie in den Deichtorhallen der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Ausstellung macht deutlich, dass die Bilder Schirners den Betrachter zugleich ungewöhnlich stark irritieren, involvieren und faszinieren, wobei die Kommunikation des Imaginären im Bild auf vielfältige Art erlebt wird.
 
 
Michael Schirner
BYE BYE

16.04. – 25.04.2010
Deichtorhallen Hamburg
Haus der Photographie – Aktuelle Kunst
Deichtorstr. 1-2
D-20095 Hamburg
Geöffnet von 11:00 – 18:00 Uhr während der Ausstellungslaufzeiten; Dienstags – Sonntags
 
17.04. – 25.05.2010
Ascan Krone Gallery
Rudi-Dutschke-Str. 26
10969 Berlin
Geöffnet Dienstag bis Freitag 10:00 – 18:00 Uhr; Samstag 11:00 – 18:00 Uhr; Montag nach Vereinbarung
 

Foto Michael Schirner, BYE BYE, ABU03, 2006-2009

Michael Schirner, BYE BYE, ABU03, 2006-2009, Digigraphie (R) by Epson. © Michael Schirner, Courtesty Galerie Crone

 
(thoMas)